In der tiefenpsychologisch fundierten und analytischen Psychotherapie werden die Erkrankungen der Patienten (z.B. Angst, Depression, Zwänge, psychosomatische Erkrankungen, Sucht, Selbstverletzung) vor dem Hintergrund seiner lebensgeschichtlichen, u.U. traumatisierenden Erfahrungen verstanden. In einer vertrauensvollen Beziehung zur Therapeutin können sich diese teilweise verdrängten Zusammenhänge langsam entfalten und begriffen werden. Prägende Beziehungsmuster, wie sie schon früh in der Kindheit erlernt werden, aktualisieren sich auch in späteren Beziehungen und können sich dort behindernd auf die weitere Entwicklung und damit auf die Lebensqualität auswirken. [Mehr lesen]
Die grundlegenden Ausführungen zur Einzeltherapie gelten auch für die Gruppenpsychotherapie.
Eine Vielfalt an Perspektiven, Antworten, Verhaltensweisen und Lösungsansätzen steht durch die Unterschiedlichkeit der Patienten in einer Gruppe zu Verfügung. Sie stellen einen Reichtum dar im Hinblick auf den Umgang mit den zu lösenden Themen ihrer Mitglieder. Jeder Einzelne leistet einen wertvollen Beitrag im Hinblick auf das Anliegen eines anderen Patienten, Parallelen und Ähnlichkeiten in Bezug auf Probleme können unter den Mitgliedern entdeckt werden und somit zu einem Erleben führen, nicht allein oder ausgegrenzt zu sein. In der gemeinsamen Arbeit der Gruppe kann sich ein Gruppenthema entwickeln, wie z.B. Konflikte um Ablösung und Autonomie, um Versorgung, um Selbstfindung, um Unterwerfung und Selbstbehauptung.
Die Gruppengröße kann zwischen drei und neun Patienten umfassen. Durch eine kontinuierliche Arbeit miteinander (1x 100 Minuten in der Woche) entsteht eine Vertrautheit und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, die Gruppenmitglieder nehmen sich untereinander in ihren co-therapeutischen Fähigkeiten war. Gleichzeitig bietet die Gruppe auch einen Raum, um Konflikte untereinander auszutragen und konstruktiv zu lösen. Dies stellt ein wichtiges Übungsfeld dar, um dies auch außerhalb der Therapie zu erproben.
Eine längere Psychotherapie ist nicht immer angezeigt oder nötig. In aktuellen Konfliktsituationen können einige Beratungstermine ausreichend sein, um neue Perspektiven zu entwickeln und eine Lösung zu finden.
In gewisser Weise bieten aber auch die von den Kassen finanzierten drei Sprechstundengespräche einen Raum für Orientierung, Abklärung und eine daraus resultierende Indikation.
Sollte sich daraus nicht die Notwendigkeit einer Psychotherapie ergeben, muss eine dann gewünschte Beratung oder ein Coaching oder eine Selbsterfahrung selbst finanziert werden.
Dies gilt auch für Paargespräche.